Einschaltstrombegrenzer

Hallo an alle:D!

Leider löst das Einschalten meiner Steckdosenleiste in unregelmäßigen abständen den Leitungsschutzschalter B16A aus.

An der Leiste sind hauptsächlich Geräte mit Schaltnetzteil angeschlossen, eines mit Trafo.
-Fernseher (Schuko) (100W)
-Blu-ray Player (ca. 25W)
-Sat Receiver (ca. 25W)
-FireTV (21W)
-AV Receiver (710W)
-Notebook Netzteil (Schuko) (ca. 65W)
-sowie ein weiteres Schaltnetzteil (ca. 12W)

Das Problem besteht erst seit dem Anschluss des neuen AV Receivers. Der vorherige hatte eine Leistungsaufnahme von weniger als 200 Watt.

Bei der Steckdosenleiste handelt es sich um die Brennenstuhl Premium-Protect-Line 120.000A. Diese hat einen eingebauten trägen 16 Ampere Sicherungsautomaten, welcher bisher noch nicht auslöste.
(Ob sie bei Überspannung hilft ist jetzt zwar fraglich, aber besser als nichts. Im Keller befindet sich in der Unterverteilung des Allgemeinstromes immerhin ein Kombiableiter.)

Ich habe die Vermutung, dass der Sicherungsautomat aufgrund Alterung evtl. schon früher auslöst als er sollte. Da ich aber zur Miete wohne hoffe ich, dass der Einschaltstrombegrenzer das Auslösen des LSS verhindern kann.

Das müsste doch so funktionieren, oder hat jemand noch andere Vorschläge bzw. Ideen?

Viele Grüße
Elektrolöt

Die Einschaltströme von Schaltnetzteilen können schon "gigantisch" sein! Denke, der von Dir angedachte ESB ist durchaus die Lösung.
Du kannst aber mal probieren, den AV Receiver extra zu schalten, oder alternativ zeitverzögert automatisiert, damit nicht alle Einschaltströme zugleich auftreten.
Die Ströme zu begrenzen ist aber die sinnvollere Lösung...

Habe den ESB mittlerweile als Fertiggerät bestellt.
Den Schaltplan habe ich mir trotzdem mal angeguckt. Müsste vor dem Varistor VDR1 nicht auch eine Thermosicherung liegen?

Thermosicherung ist eigentlich nur bei Geräten, die eine Heizfunktion haben oder sonst sehr gefährdet sind, zu überhitzen Pflicht.
Die Heizleistung des NTC ist (bei 20VA Verbrauchern) zu gering, um ein Problem zu werden, und Du liegst sowieso im Bereich der Relaisübrbrückung. Das Teil darf daher grad mal um die ca 1W, die das Relais verbrauchen wird erwärmen. Das begründet keine Thermosicherung.

(Den genauen Blick auf den Schaltplan müßte ich mit 99C bezahlen um weiter helfen zu können, mache ich leider nicht - sorry)

Hallo rainmaker,

dachte du hättest ein ELVjournal Abo, die 99cent hätte ich nur für den Schaltplan auch nicht ausgegeben;). Vielleicht kannst du mir ja mit folgenden Angaben trotzdem weiterhelfen, alternativ schreibe ich sonst den technischen Support an.

Der NTC liegt mit einer 105°C Temperatursicherung in Reihe, sind auch thermisch gekoppelt.
Mir bereitet vielmehr ein Varistor Sorgen, welcher direkt zwischen L und N geschalten ist. Dieser ist mit keinerlei Sicherung abgesichert (außer dem Leitungsschutzschalter in der UV).

Vereinfachter Schaltplan:
---L(Steckdose)---Varistor(VDR1)---N(Steckdose)---
Die restliche Schaltung liegt parallel zum Varistor. Er soll den Schaltregler vor Überspannungen aus dem Netz schützen.

Bei dem Varistor handelt es sich laut Schaltplan/Stückliste um einen mit den Daten 275V 400mW.
In meinem, heute eingetroffenen ESB, ist er vom Hersteller WALSIN, Typ 431K10D. Datenblatt(PDF)

Da Varistoren mit der Zeit altern, leiten diese irgendwann auch bei kleineren Spannungen und werden dann heiß (habe ich so gelesen). Deswegen haben beispielsweise die Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz Temperatursicherungen, welche die Varistoren vom Netz trennen.

Abo: ist vor kurzem ausgelaufen leider, aber nur um im Forum helfen zu können (zu mehr war es nicht gut), sind mir die Kosten denn doch zu hoch... :o

Den NTC abzusichern.. gut, kann man, wenn man seiner Dimensionierung nicht traut (oder Einsatz in der Wüste abdecken will)

Varistor: eigentlich ist diese Version sehr weit verbreitet, oder man nimmt deren 2 + Funkenstrecke gegen Erde (klick) - aber auch die hängen dann auch direkt in Serie an L/N.
Die Sicherung davor ist sicher kein Fehler, aber oft werden dann direkt aufgelötete Printsicherungen genommen, deren Freund ich auch nicht gerade bin. Kaputte Sicherung wegen gealtertem Varistor hatte ich bisher glaub ich 1x, aber nicht 100% sicher, weil da 2 verbaut waren und beide defekt (beim Einschalten "explodiert") - und ich hab ein paar Jahre auf dem Buckel ( ;) ), da würde ich mir keine großen Sorgen deswegen machen.
Wenn ein Varistor leitend wird 8auch bei Alterung), dann relativ schlagartig und dauerhaft, er bricht durch und daher auch die "Explosion", weil er wird ja nicht schnell wieder jünger, um die nächste Halbwelle wieder auszuhalten - da hatte die Temperatursicherung gar keine Chance ...
Die Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz haben die Temperatursicherung nicht wegen der Varistoren drinnen, sondern um Überlastung der Steckdosenleiste selber zu verhindern. Ob die Abschaltung aber überhaupt vor den Varistoren erfolgt.. hmmm, das müßte man mal nachsehen, wäre mir da nicht so sicher.

Datenblatt: ich sehe 275V bei 400mW - also gleichwertig...

Wollte noch mal eine kurze Rückmeldung geben.

Seit ich den ESB nutze (3 1/2 Wochen), hat die Sicherung nicht mehr ausgelößt. Funktioniert also.
Für den Preis des ESB hätte ich den AV Receiver zwar über 10 Jahre (rein rechnerisch) dauerhaft im standby lassen können, aber ich schalte meine Geräte bei Abwesenheit nun mal gerne spannungsfrei.:)

@rainmaker
Danke für deine Antworten!

Sehr schön, das alles klappt - und gerne:
ad "Standby". Ja - Ausschalten ist immer besser, nicht wegen Stromersparnis, aber nur dann sind div. Komponenten nicht permanent unter Netzspannungslast und so manche Entstörkomponente ist dann schon mal (in Abwesenheit) mal hochgegangen. Das geht hin bis zum Brandrisiko (vor allem Weissware hat(te) gerne Entstörkondensatoren VOR dem Netzschalter, die also immer am Netz hingen und abgeblich schon Brände ausgelöst haben).
Daher: kein Standy und Netztrennung: vorbildlich ! (schon aus Sicht der Sicherheit!)