Das belgische Nanotechnik-Forschungszentrum IMEC hat einen Radarchip entwickelt, der auf 60 GHz arbeitet und neben Bewegungen und Gesten auch Vitaldaten wie Puls aus der Ferne erkennen kann
Mit einer Tiefenauflösung von nur 2 cm eignet sich dieses Radar zur kontaktlosen Registrierung lebenswichtiger Körperfunktionen oder zur Gestenerkennung. Der kompakte Radarchip von Imec verbraucht nur sehr wenig Strom und kann daher in batteriebetriebene Geräte wie Smartphones integriert werden. Ein Radar erkennt Objekte, indem es Radiowellen auf sie reflektiert. Eine häufig verwendete Radartechnologie ist die Frequenzmodulation: Die Entfernung zum Ziel wird aus der Frequenzdifferenz der reflektierten Welle bestimmt. Je schneller die Frequenz dieser modulierten Wellen zunimmt, desto besser ist die Signalqualität. Im neuen Radar von imec steigt diese Frequenz extrem schnell an (12 Prozent in nur 51,2 Mikrosekunden). Eine hohe Modulationsbandbreite (7,2 GHz) sorgt auch für eine ultrafeine Auflösung, die beispielsweise die 3D-Erkennung von Fingerbewegungen und Handgesten ermöglicht. Laborexperimente haben gezeigt, dass das Radar die Herzfrequenz einer Person aus 5 Metern Entfernung erfassen, die Geschwindigkeit und Position eines Fußgängers genau bestimmen und verschiedene Ziele (Objekte oder Personen) voneinander unterscheiden kann.
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Bild: IMEC