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Radon – die unsichtbare Gefahr

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das im Untergrund als Uran-Zerfallsprodukt entsteht. Es steigt als leichtes Gas zur Erdoberfläche und verteilt sich im freien Gelände in einer ungefährlichen Konzentration in der Luft und gehört damit zur allgemeinen radioaktiven Hintergrundstrahlung in der Natur.

Zur Gefahr wird Radon erst innerhalb unserer Gebäude. Es dringt durch Bodenöffnungen, Ausschnitte und Risse vom Untergrund her in das Gebäude ein und sammelt sich anschließend in geschlossenen Räumen zu einer erhöhten Konzentration. Die radioaktive Belastung durch das Gas wird in Bq/m3 angegeben. Als gerade noch akzeptierbarer Wert werden 300 Bq/m3 angesehen.

Atmen wir diese kontaminierte Luft ein, wirkt das ionisierende Radon darin wie eine radioaktive Bestrahlung – es lagert sich auf dem Lungengewebe ab und kann Krebs auslösen. Krebsforscher nehmen an, dass etwa jeder 50. Lungenkrebs-Tote auf das unsichtbare, geruchlose, aber hochgefährliche Edelgas zurückgeht. Nach Angaben der US-Umweltschutzbehörde sterben jährlich 21.000 Menschen an den Folgen des Radon-Kontakts.

Radon in Deutschland

Da Uran weltweit im Untergrundgestein vorkommt, ist das Radon-Aufkommen auch quasi flächendeckend – mit unterschiedlichen Konzentrationen entsprechend der geologischen Struktur und folgend unterschiedlichen Konzentrationen in den Gebäuden.

Zwar ist radonsicheres Bauen heute Bestandteil der Bauvorschriften (radondichte Sperrschichten und Abdichtungen), wird aber immer noch nicht überall beachtet.

Vor allem in (ehemaligen) Bergbaugebieten tritt aus Stollen und Spalten Radon in hohen Konzentrationen aus.

Radon in Gebäuden – Konzentration, Gegenmaßnahmen

Radon dringt durch Undichtigkeiten im Keller bzw. am Boden von Gebäuden in diese ein. Entsprechend tritt die höchste Konzentration auch in Kellern auf. Von hier aus gelangt es durch die Luftverteilung im Gebäude auch in die darüber liegenden Räume. Durch gezielte bauliche Maßnahmen lässt sich der Eintritt in das Gebäude weitgehend verhindern.

Wie messe ich Radon?

Radon lässt sich mit geeigneter Umweltmesstechnik in der Raumluft nachweisen und die Konzentration von Radon Gas messen. Oft verfügen diese Radon-Messgeräte über verschiedenfarbige Grenzwertanzeigen, z. B. in den Ampelfarben gestaltet (Radonmonitor). Diese warnen bei erhöhter Radonkonzentration durch gelbe und rote Anzeigen (Warnung bzw. Gefahr).

Andere Geräte zur Radonmessung arbeiten App-basiert mit einem Smartphone zusammen, das eine Datensammlung und anschauliche Visualisierung sowie die Erfassung in mehreren Räumen erlaubt.

Wie funktioniert ein Radon-Messgerät?

Passive Radon-Messgeräte (Dosimeter), die für die Langzeiterfassung eingesetzt werden, erfassen die Radon-Teilchenemissionen, die beim Zerfall des Radons entstehen, als bleibende Spuren über einen Kernspurdetektor (Polycarbonatfolie). Durch chemische Ätzverfahren werden die Spuren optisch sichtbar gemacht. Diese Dosimeter benötigen keine Spannungsversorgung. Aktive Radon-Messgeräte (Halbleiterexposimeter) hingegen arbeiten mit einem Halbleiterdetektor, bei dem, vereinfacht beschrieben, beim Auftreffen der Radon-Teilchen Defektelektronen erzeugt und elektronisch bis hin zur quantitativen Zählung ausgewertet werden. Dieses Verfahren eignet sich zur Erfassung von Radon-Gas bereits nach kurzer Anlaufzeit.

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Quelle: Bayerischer Rundfunk

Umfangreiche weiterführende Informationen

Bundesamt für Strahlenschutz: www.bfs.de