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Allgemeine Hilfestellungen zum Homematic IP System



Wenn es bei der Konfiguration des eigenen Smart Homes mit Homematic IP zu Herausforderungen, Anwendungsschwierigkeiten oder einfach nur zu Fragen kommt, dann stehen wir sehr gerne mit Rat zur Seite. Hier finden Sie die häufigsten Fragestellungen, die uns zum Homematic IP System allgemein und dessen Steuerung erreichen. Falls Sie Hilfe zu spezifischeren Themenbereichen des Homematic IP Systems suchen, dann schauen Sie gerne in unserem ELVhilft-Bereich vorbei.

Zu berücksichtigen ist jedoch, dass es viele Fragen gibt, die auf individuellen Szenarien beruhen und somit auch nur individuell zu lösen sind. Dafür steht Ihnen unser technischer Support gerne zur Verfügung.



Wesentliche Unterschiede zwischen Homematic und Homematic IP

Zwischen den beiden Systemen Homematic und Homematic IP gibt es hinsichtlich verschiedener Kriterien einige zentrale Unterschiede. So lassen sich klassische Homematic Komponenten ausschließlich direkt untereinander oder über die Zentrale CCU verknüpfen. Mit der Cloudlösung am Homematic IP Access Point sind diese nicht kompatibel. Die Kommunikation erfolgt über das Homematic bzw. Homematic IP Funkprotokoll.

Demgegenüber können Homematic IP Geräte sowohl an der lokal speichernden CCU3 als auch in der reinen Cloudlösung am Homematic IP Access Point angelernt und programmiert werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass einige wenige Homematic IP Komponenten nicht mit dem Access Point kompatibel sind. Bei diesen Produkten ist ein Hinweis auf der entsprechenden Produktseite in unserem ELVshop hinterlegt.

Eine Direktverknüpfung ist nur zwischen Geräten aus derselben Produktreihe (Homematic oder Homematic IP) möglich. Somit können Homematic Komponenten nur mit Homematic Komponenten via Direktverknüpfung verbunden werden, während Homematic IP nur mit Homematic IP Komponenten direkt verknüpft werden können. Die Kommunikation erfolgt dann jeweils über das Homematic bzw. Homematic IP Funkprotokoll oder bei der kabelgebundenen Homematic IP Wired Variante über das Wired BUS System (HmIPW-xxx).

Weitere Vergleichskriterien zwischen dem Homematic und dem Homematic IP System sind in folgender Tabelle übersichtlich zusammengefasst:


Tabelle: Zentrale Unterschiede Homematic und Homematic IP

 

Vergleichskriterium

Homematic
(HM-xxx)

Homematic IP
(HmIP-xxx)

 

Interner Speicher für Wochenprofile

Nein

Ja

 

Geräte ohne Zentrale verknüpfbar

Ja

Bedingt
(Basic-Geräte und magnetische Fensterkontakte)

 

Direkte Verknüpfung (CCU)

Ja 
(Nur mit HM-xxx Geräten)

Ja
(Nur mit HmIP-xxx Geräten)

 

Verknüpfung via Zentralenprogramm

Ja
(Mit HM und HmIP Geräten, außer bei der Heizungssteuerung)

Ja
(Mit HM und HmIP Geräten, außer bei der Heizungssteuerung)

 

Automatischer Sicherheitsschlüssel durch IPv6

Nein

Ja

 

Automatische Übertragung der Konfigurationsdaten
von der Zentrale nach Gerätereset

Nein
(Alle Programme und Verknüpfungen müssen neu angelegt werden)

Ja

 

Cloud vs. keine Cloud: Nötige Ausstattung und Funktionsweise

Die Entscheidung für oder gegen die Cloudvariante im Homematic IP System beeinflusst bereits die wählbare Smart Home Zentrale. Für die Cloudlösung wird der Access Point HmIP-HAP, der HmIPW-DRAP oder der HmIP-WLAN-HAP benötigt, während für die lokale Lösung die CCU3 notwendig ist.

Die CCU-Zentrale ist vorgesehen worden, um sowohl Homematic als auch Homematic IP Komponenten (ab CCU2) zu automatisieren. Hierbei werden Programme verwendet, mit denen Schaltaktoren, Dimmaktoren, Rollladenaktoren u. v. m. in Abhängigkeit von Zuständen, Zeitpunkten oder Funkbefehlen gesteuert werden können. Die Zentrale arbeitet hierbei lokal beim Anwender. Das bedeutet, dass für die Funktion der Zentrale keine dauerhafte Internetanbindung erforderlich ist. Über die Zentrale lassen sich alle Homematic und Homematic IP Komponenten konfigurieren wie z. B. die Einstellung der Fahrzeiten von Rollladenaktoren. Die Programmierung der Zentrale erfolgt über den Webbrowser mit einem PC oder Laptop (WebUI).

In Verbindung mit der Entwicklung der Homematic IP Komponenten ist 2015 auch die Möglichkeit geschaffen worden, diese über eine Smartphone App (die Homematic IP App) einzurichten bzw. zu konfigurieren. Die App kommuniziert hierbei über einen sogenannten Access Point (also einem Verbindungsgerät) mit den Komponenten. Zu beachten ist, dass diese Verbindung über den Homematic IP Cloudserver erfolgt. Das bedeutet, dass bei der Verwendung der Homematic IP App eine Internetverbindung zwingend erforderlich ist, über die sowohl der Access Point als auch das Smartphone mit dem Homematic IP Cloudserver kommunizieren können.

Zu beachten ist ferner, dass an der Homematic IP App ausschließlich Komponenten aus dem Homematic IP System angemeldet werden können. Gegenüber der Verwendung der CCU-Zentrale ist die Einrichtung leicht zu bewerkstelligen. Es lässt sich für die Programmierung allerdings nur die Homematic IP Smartphone App verwenden, ein WebUI steht nicht zur Verfügung. Einen Überblick über weitere Unterscheidungskriterien liefert die nachfolgende Tabelle:


Tabelle: Unterschiede von Cloud vs. keine Cloud

 

Vergleichskriterium

CCU3

Access Point

 

Programmierung

Über WebUI

Über Homematic IP App 

 

Weltweit kostenloser Fernzugriff

Nein
(Nur via VPN-Tunnel oder kostenpflichtigem Cloudmatic-Abo)

Ja

 

Lokaler Zugriff bei Internetausfall

Ja

Nein

 

Direkte Gerätekommunikation bei Ausfall der Zentrale

Ja

Ja

 

Kompatible eQ-3 Geräte

Homematic- und Homematic IP-Komponenten

Nur Homematic IP Geräte

 

Appsteuerung

Ja
(nur über Drittanbieterapps wie Mediola oder Smartha)

Ja (kostenlose App vom Hersteller)

 

Backup

Händisches Backup über die WEBUI

Automatisch in der Cloud gesichert

 

Speicherung von Heiz/-Schaltzeiten in den Geräten

Ja (Nur HmIP)

Ja

 

Programmiermöglichkeiten

Tiefgehende Programmierungen möglich

Oberflächliche Programmierungen möglich

 

Systemschwierigkeit

Für den professionellen Einsatz, viel Einarbeitungszeit

Für den Endanwender, meist Plug & Play


 Tiefergehende Informationen zu folgenden Themen lassen sich in den jeweiligen verlinkten Dokumenten finden:



Steuerung per Homematic IP App: Funktionsweise

Die Steuerung der Homematic IP App in der Cloudlösung ist raumbasiert. Nehmen wir als Beispiel die Heizungssteuerung: Alle Geräte, die in der App angelernt und demselben Raum (z. B. Wohnzimmer) zugeordnet werden, verbinden sich vollautomatisch miteinander. Weitere Schritte für die Verknüpfung sind nicht notwendig. In diesem Fall ist der Zugriff weltweit von mehreren Smartphones kostenlos möglich. Sollen mehrere Nutzer das System steuern können, ist die App einfach auch auf den weiteren Smartphones zu installieren. Nach dem Durchlaufen des Assistenten ist man als gleichwertiger Nutzer registriert.

Bei der lokalen Lösung via CCU3 erfolgt die Programmierung über die WEBUI Programmieroberfläche. In diesem Fall wird alles via PC programmiert. Für den Fernzugriff wird ein VPN-Tunnel oder der Zusatzdienst Cloudmatic benötigt. Eine Appsteuerung erfolgt über Drittanbieterapps wie bspw. Mediola oder Smartha.

 

Kompatibilität von Homematic IP mit anderen Systemen

Das Homematic IP System ist über unterschiedliche Wege mit anderen Systemen kompatibel. So können am Access Point Philips Hue Leuchtmittel und EZVIZ Kameras gekoppelt werden, während sich via CCU3 Philips Hue- und Osram Lightify-Geräte einbinden lassen.

In unserem ELVprojekt "Ergänzung Ihres Homematic IP Systems mit EZVIZ Überwachungskameras" haben wir ausführlich dargestellt, wie die Verknüpfung zwischen EZVIZ Kameras und dem Homematic IP System eingerichtet werden kann.



Homematic IP Firmware Updates: Prozess und Infos

Updateprozess für Homematic IP Komponenten und CCU3

Der allgemeine Updateprozess läuft wie folgt ab: Wenn mehrere Geräte im System ein Update bekommen, so wird das Updatefile gleichzeitig und in Etappen an diese Geräte übertragen. Die Zentrale erwartet hierbei regelmäßige Rückmeldungen der Komponenten, um mit dem nächsten Teil fortzufahren. Sofern Zwischenrückmeldungen nicht bei der Zentrale ankommen, wird das Paket von der Zentrale erneut gesendet. Erst wenn bei mehrfachen Versuchen die Übertragung nicht erfolgreich war, wird das entsprechende Gerät "ausgesondert" und mit den verbleibenden Geräten fortgefahren. Hierdurch kann sich die vollständige Übertragung des Updates verzögern.

Sollte die Zentrale während des Vorgangs neu gestartet werden, würde der komplette Updatevorgang neu starten.


Häufige Probleme im Updateprozess und Lösungsansätze

Es gibt verschiedenste Ursachen, die den Updateprozess stören können. An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass für individuelle Schwierigkeiten unser technischer Support zur Verfügung steht. Wir haben nachfolgend beispielhaft einige übliche Probleme inkl. der wahrscheinlichsten Lösungsansätzen aufgeführt:

Problem: Die Funkverbindung zu einigen Aktoren ist temporär gestört.
Lösungsansatz: Bitte überprüfen Sie ggf. vorhandene Servicemeldungen oder die Status-LED von in Frage kommenden Geräten. Diese sollten Statusmeldungen an die Zentrale grundsätzlich nicht rot quittieren.

Problem: Es befinden sich temporäre Störsender, z. B. störende Schaltnetzteile, in der Nähe der Zentrale oder der Homematic IP Komponenten.
Lösungsansatz: Bitte deaktivieren Sie für den Updateprozess in Frage kommende Geräte oder entfernen diese aus der unmittelbaren Umgebung der betroffenen Komponente.

Problem:
Es sind wenig freie DutyCycle-Kapazitäten bei der Smarthome-Zentrale vorhanden.
Lösungsansatz: Möglicherweise besitzt die Zentrale aufgrund individueller Konfiguration und Programmierung bereits einen erhöhten DutyCycle, sodass nur ein geringes Funk-Sendekontingent zur Übertragung von Firmwareupdates zur Verfügung steht. Bitte beachten Sie hierzu, dass die Übertragung bei einem DutyCycle von über 50 % unterbrochen bzw. nicht gestartet wird. Erst bei Unterschreitung von unter 35 % wird der Updateprozess nach einem Stopp wieder gestartet. Bitte überprüfen Sie die Programmierung/Konfiguration Ihrer Zentrale.


Geräteupdates in der CCU3

Wenn für ein Gerät in Ihrem System ein Update zur Verfügung steht, das über die Zentrale CCU3 installiert werden kann, finden Sie dieses auf der Startseite der WebUI. Sollte eine Firmware an dieser Stelle nicht angeboten werden, kann dies unterschiedliche Gründe haben:

  • Es wird bereits die aktuelle Gerätefirmware verwendet
  • Das Gerät oder die vorhandene Gerätefirmware unterstützt die Geräteupdate-Funktion nicht
  • Eine neuere Firmware enthält keine relevanten Änderungen zur Verwendung an der Zentrale oder der installierten Zentralenfirmware
  • Die installierte Zentralenfirmware unterstützt die Firmware nicht
  • Es wird eine alternative Zentrale bzw. Zentralensoftware verwendet
  • Es werden Erweiterungen verwendet, die diese Funktion beeinflussen

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im WebUI-Handbuch im Kapitel 24.


Geräteupdates im Cloudsystem

In der Homematic IP Cloudumgebung werden verfügbare Geräteupdates automatisch an die angelernten Geräte übertragen. Der Nutzer kann hierbei aber entscheiden, ob das Update automatisch oder händisch installiert werden soll. Diese Einstellung findet man über folgenden Weg: Mehr → Einstellungen → Geräteupdate-Modus.



Ersatzteile für Homematic IP Komponenten

Alle derzeit erhältlichen und verfügbaren Ersatzteile für Homematic IP Komponenten in unserem Portfolio findet man in unserer Shopkategorie Homematic IP Ersatzteile.



Diagramme, Visualisierungen und Nutzung von API Schnittstellen

Die Erstellung von Diagrammen und Visualisierungen ist ebenfalls abhängig von der gewählten Zentrale.

An der CCU3 lassen sich Diagramme für Geräte unter Einstellungen → Diagramme einrichten und unter Status und Bedienung → Diagramme auswerten sowie exportieren. Dazu muss an der CCU3 ein USB-Stick angeschlossen werden.

In der Cloudlösung am Homematic IP Access Point können die Messdaten zur Aufzeichnung von Verläufen verwendet werden. Diese lassen sich ebenfalls als CSV-Datei exportieren.

Ein Zugriff auf die API-Schnittstellen ist herstellerseitig nicht vorgesehen.



Steuerung von Geräten mit Fernbedienung

Die Steuerung von Homematic IP Geräten mit einer Fernbedienung erfolgt nach folgendem Beispiel:

Um in der Cloudlösung Tasten eines Senders (z. B. der HmIP-RC8) mit Aktoren (z. B. dem HmIP-BSM) zu verknüpfen, müssen Schaltgruppen bzw. in diesem Fall Beschattungsgruppen erstellt werden. Diese Einstellung kann man unter Mehr → Gruppen-Verknüpfungen vornehmen. Je nach Einstellung des Senders stehen hierbei Tastenpaare oder Einzeltasten zur Verfügung.

 

Reichweitenverlängerung: Unterstützte Geräte und Funktionsweise

Die Reichweite von Homematic IP Geräten lässt sich mit einem zweiten LAN Access Point HmIP-HAP oder den Zwischensteckdosen HmIP-PS-2 oder HmIP-PSM-2 erhöhen. Sofern die Reichweite von klassischen Homematic Geräten (ohne IP) an der CCU erhöht werden soll, kann das Funk-Lan-Gateway HM-LGW-O-TW-W-EU verwendet werden.

Der Homematic IP WLAN Access Point stellt immer eine Stand-alone-Zentrale dar und kann nicht durch weitere Access Points erweitert werden. Auch kann dieser selbst nicht als Reichweitenverlängerung eingesetzt werden. Die Zentrale richtet sich an kleine Wohnungen oder Ferienhäuser. Der WLAN Access Point ist z. B. dann einzusetzen, wenn am vorgesehenen Standort für den Access Point (vorzugsweise zentral im Haus) kein Netzwerkanschluss gegeben ist.



Allgemeine Funkstörung: Ursachen und Lösungsansätze

Eine Funkstörung kann viele Ursache haben. Dabei gehören DECT-Telefone, Wetterstationen oder Babyphone zu den uns am häufigsten genannten Störquellen. Das Entfernen dieser Störquellen ist demnach der einfachste Lösungsansatz.

Weitere Lösungsansätze findet man im entsprechenden Hilfe-Dokument direkt vom Hersteller eQ-3.